Das Laserlicht wird als Energie in der Tattoofarbe aufgefangen und führt zu Mikroexplosionen, mit denen die Farbe in tiefere Hautschichten versprengt wird. Darauf transportiert die Lymphe die Farbe ab. Damit diese Mikroexplosionen zu keinen Verbrennungen führen, sind extrem kurze Lichtpulse nötig. Je kürzer der Impuls, umso stärker kann man die Energie wählen. Und je stärker die Energie, in umso kleinere Farbfragmente wird das Tattoo zersprengt. Insbesondere bei hellen Farben sind hohe Energiedichten nötig. Damit keine Verbrennungen entstehen, müssen die Laserblitze hier besonders kurz gewählt werden.
Nicht alle Tattoofarben können gleich gut entfernt werden. Schwarz und dunkle Farben sind einfach zu entfernen und es genügen Nanosekundenlaser. Für gelb, hellrot, hellblau und andere hellen Farben müssen Pikosekundenlaser verwendet werden, die seit 2015 auf dem Markt sind und zur Zeit noch sehr teuer sind.
Der Laser muss je nach Tattoofarbe ausgewählt werden:
schwarz/grau: Nd:YAG (1064nm) oder Rubin (694nm)
dunkelblau: Rubin (694nm) oder Nd:YAG (1064nm)
rot: frequenzverdoppelter Nd:YAG (532nm)
grün: Rubin (694nm)
helle Farben, auch rot und gelb: Pikosekundenlaser (Alexandrit 755nm, Nd:YAG 1064/532nm)
Vor der Behandlung müssen Sie lediglich darauf achten, dass sie nicht zu stark gebräunt sind (keine Sonneneinstrahlung über 4 bis 8 Wochen) und keine Medikamente einnehmen (z.B. Johanniskraut), die lichtempfindlich machen.
Die Behandlung selbst sticht oder „pfitzt“ etwas, sie ist aber sicher viel weniger schmerzhaft als das Anbringen des Tattoos. In der Regel sind mehrere Probebehandlungen nötig, um die Lichtdosis zu bestimmen und zu sehen, ob ein Abblassen der Farbe erreicht wird, oder ob sich lediglich eine Farbänderung ergibt. Anschliessend muss alle 6 bis 8 Wochen, insgesamt meist 7 bis 10 mal behandelt werden.
Nach der Behandlung soll möglichst lange mit einem Eispack gekühlt werden. Es können Rötungen, im Extremfall kleine Blutungen, Krusten oder Blasen auftreten. Wichtig ist, dass Sie diese Krusten nicht abrubbeln. Wenn Sie sich waschen, dürfen die Stellen vorsichtig trockengetupft, anschliessend desinfiziert und mit einer Wundsalbe (z.B. Ialugen) eingecremt werden. In der Regel nach einigen Tagen, spätestens nach zwei Wochen ist das Areal vollständig abgeheilt. Dann muss es nur noch vor der Sonne geschützt werden (Kleider oder Lichtschutzfaktor 50, mindestens über 2 Monate).
Als Nebenwirkungen können Pigmentverschiebungen auftreten, die sich erst nach Monaten wieder ausgleichen. Bestehen kleine Wunden, können sich diese sich auch mit Bakterien oder Viren infizieren. Sollten plötzlich wieder mehr Schmerzen, eine Schwellung oder Bläschen auftreten, dann müssten Sie sich unverzüglich beim Arzt melden. Narben gehören nicht zu den üblichen Nebenwirkungen, können aber theoretisch auftreten.
Der Preis der Tattooentfernung kann in der Regel nur in einem persönlichen Gespräch bestimmt werden, da er von mehreren Faktoren bestimmt wird, die nicht am Telefon oder per Mail beurteilt werden können.